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„Branchenkompass Banking 2019“: Banken fehlt Geld für Digitalinvestitionen

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Der Spielraum wird allerdings künftig noch enger: Zwar erwarten zwei Drittel der Entscheider, dass sich die Kreditinstitute in Deutschland bis 2022 besser oder genauso entwickeln werden wie die Gesamtwirtschaft. Angesichts einer sich insgesamt abkühlenden Konjunktur erwarten die Banken allerdings in absoluten Zahlen gerechnet keine großen Ertragssprünge. Das ergibt die Studie „Branchenkompass Banking 2019“ von Sopra Steria Consulting, für die 100 Entscheider der Bankenbranche befragt wurden.

Die Banken in Deutschland investieren seit Jahren massiv in Digitalisierungsprojekte, die Gegenfinanzierung der Vorhaben werde allerdings immer schwieriger. Die finanzielle Bewegungsfreiheit für die nötigen Investitionen in digitale Innovationen und neue Geschäftsmodelle sei eingeschränkt. Das liege unter anderem an der Digitalisierung selbst. Datensicherheit und Cyberabwehr entwickeln sich für drei Viertel der Banken zu der Top-Herausforderung und binden Ressourcen. Die Einführung der Zweifaktor-Authentifizierung zeige beispielsweise, dass viele Institute Probleme haben, Sicherheit und Komfort für den Kunden zu vereinbaren. Für zwei Drittel der befragten Bankentscheider sind Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit im Mobile und Online-Banking mindestens gleich wichtig.

Das dauerhaft niedrige Zinsniveau drücke darüber hinaus immer weiter auf die bereits mit spitzem Bleistift gerechneten Margen. Die Kosten steigen schneller als die Erträge, vor allem bei Retail-Banken. Um sich Luft zu verschaffen, steht Profitabilität im internen Bankbetrieb damit für das Gros der Institute mindestens bis 2022 weit oben auf der Agenda: „Der Anteil manueller Tätigkeiten ist immer noch sehr groß, und die IT-Systeme erzeugen einen hohen Wartungsaufwand. Beides führt zu extrem hohen Kostenblöcken, allein schon für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs“, sagt Stefan Lamprecht, Division Director Banking und Mitglied der Geschäftsleitung von Sopra Steria Consulting. „Die Transformation der Altsysteme auf Standardsoftware in der Cloud sowie ein industrialisierter Betrieb der IT sind zwei Stellschrauben, mit denen Banken sich mehr Spielraum verschaffen können“, so Lamprecht.

Für die große Mehrheit der Bankentscheider funktioniere der Bankbetrieb außerdem nur mit einer radikalen Anpassung der Geschäftsmodelle und der Ertragsquellen. 88 Prozent setzen dabei auf die konsequente Umsetzung ihrer Digitalstrategie. Durch die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 und die damit verbundene Öffnung für Drittanbieter verliere das Girokonto seine Ankerfunktion, so die Entscheider. 84 Prozent der Befragten halten es deshalb für strategisch wichtig, die Beratungsqualität in der Bank weiter zu verbessern. Dort hat sich in den vergangenen Jahren einiges in der Branche getan: So haben manche Kreditinstitute ihre Vertriebsvergütung verändert und neue Anreize geschaffen, um Kundenzufriedenheit vor den reinen Produktverkauf zu stellen. 37 Prozent der Befragten beabsichtigen beispielsweise, die Honorarberatung als neues Geschäftsmodell einzuführen, ein weiteres Revival also. Die Banken könnten in der Vermögensanlage, statt Provisionen aus Investmentfonds und anderen Finanzprodukten zu verlangen, auf volumenabhängige Anlageberatungsgebühren oder Vermögensverwaltungsgebühren setzen. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Sopra Steria Consulting

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